Deutsches Studienzentrum in Venedig

Personen/Projekte aktuell

Februar 2025

  • Archival Insights: Tracing Jacob Marcaria’s Life in Renaissance Venice
    Postdoc-Projekt

    Judaistik, Bibelwissenschaft, Hebräische Sprache - RWTH Aachen, Pr. Dr. Th. Simone Paganini
    In the past decades, the figure of Jacob Marcaria has attracted scholarly attention mainly in connection with the six years of activity of the Jewish printing house he founded with Rabbi Joseph Ottolenghi in Riva del Garda (1557-1563). However, to date, there is no systematic work that holistically reconstructs the stages of his life, from his medical studies in Padua to his practice of medicine in the territory of the Venetian Republic, to his work as a matchmaker for prominent members of the Venetian community, to his role as a judge in the rabbinical court of Venice. The present research not only sheds new light on the events that affected the life of an influential member of the Jewish intellectual class during the Renaissance in the Venetian Republic but also illuminates specific aspects of Jewish life during a crucial era in the history of these communities. Moreover, the investigation of the relations between Marcaria and prominent figures in the Venetian Republic, the Duchy of Milan and the Prince-Bishopric of Trent represents a new aspect of the research, highlighting unprecedented aspects of the mutual connections and influences between the social and cultural elites of the time. By providing the edition and historical contextualisation of new materials in Hebrew that would otherwise remain unknown, the information that emerged from this research may be helpful not only to scholars of Jewish history and culture but also to historians investigating the social and cultural dynamics and interconnections of the Venetian, Milanese and Tridentine domains of the Renaissance. In this sense, the project aims to create new interdisciplinary connections and stimulate debate among scholars.
    Von Dezember 2024 bis April 2025
  • Transitionen Alter Vokalmusik durch italienische Komponist*innen ab 1950
    Postdoc

    Musikwissenschaft
    Ein bedeutender Teil italienischer Avantgarde-Komponist*innen seit 1950 hat Alte Vokalmusik, in eigene Kompositionen übertragend, auf raffinierte und vielfältige Weise musikalisch rezipiert, analysiert und interpretiert. Im Projekt wird das transformative Potenzial des musikalischen Erbes als rezipierte kompositorische Inspirationen, Techniken, Modelle im Hinblick auf ihre spezifische Ausdeutung und Rekontextualisierung in Neuer Musik beleuchtet, die sich auf Grundlage Alter Musik dialogisch erneuert. Zeitgenössische ‚Transitionen’ in Kompositionen, Transkriptionen, Bearbeitungen, Adaptionen und Aufführungen ermöglichen einen fruchtbaren Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Sie können neue interpretative, kompositorische und performative Verfahrensweisen hervorbringen und kreative Impulse setzen, die zwischen bewusster Annäherung, Zitat und Paraphrase einerseits und Distanzierung, Parodie und Verfremdung andererseits changieren und so an die künstlerische Reflexion in der Musikgeschichte appellieren.

    Durch die Berücksichtigung transdisziplinärer Aspekte erforsche ich im Projekt auch Phänomene intertextueller, intermedialer und transkultureller Verflechtungen sowie Prozesse interepochaler epistemischer Übergänge, einschließlich des Experimentalismus. Dialogische Beziehungen zwischen historisch weit voneinander entfernten Kompositions- und Interpretationsweisen können zum Vorschein kommen, wenn Musik im Spiel zwischen Präsenz und Absenz, Expansion und Reduktion, intermedialer Erweiterung und Verschiebung des Ausdrucks oder Nähe und reflektierter Distanz zum Anderen, Alten, dramaturgische Relevanz gewinnt. Die Bezugnahme auf, die Intervention in und die Interaktion mit Alter Musik können durch die Rekontextualisierung in Neuer Musik und Inszenierung interpretatorische Kohärenz bieten, indem sie den interpretatorischen Zugang vervielfachen und ihn näher an den Puls der Zeit bringen.

    Der Schwerpunkt liegt in der Interpretation vonseiten zeitgenössischer italienischer Komponist*innen und musikalischer und künstlerischer Kollektive ab ca. 1950 und in den durchlässigen Übergängen von Vokalmusik oder Musiktheater aus dem 14.-17. Jahrhundert sowie auf der Frage, wie diese sich sowohl im 14.-17. Jahrhundert als auch 20.-21. Jahrhundert als dramaturgische Stärken erweisen können. Ich rücke nicht nur die Kompositionen selbst ins Licht, sondern untersuche diese zugleich in ihrer jeweiligen Wechselwirkung und Spannung zwischen Referenzwerken und neuen Werken unter den Gesichtspunkten der Interpretationsforschung und der Aufführungs- und Inszenierungspraxis.

    Für meine Forschung am DSZV sind Komponist*innen relevant, deren Quellen in Venedig aufbewahrt werden, die dort ausgebildet wurden, dort gewirkt haben oder deren Werke dort aufgeführt wurden.
    Von Februar 2025 bis April 2025
  • Provenienz: Migrationen eines Begriffs
    Postdoc

    Kunstgeschichte
    Das Projekt ist eine multiperspektivische Analyse des Begriffs der Provenienz, um transdisziplinäre wie gesellschaftliche Wissens- und Praxisräume in der Museumsarbeit zu eröffnen. Es taucht ein in die Präsenz und Migration von Provenienz als Konzept einerseits und als Episteme andererseits in den verschiedenen Kontexten von Sprache, Wissen, Geschichte, Kultur, Politik, Wirtschaft, Individuum und Gesellschaft.

    Die Migration der Provenienz wird als epistemologische Dynamik veranschaulicht. Verschiedene Fallstudien erläutern ihr Potenzial für die Produktion und den Transfer von Wissen innerhalb und außerhalb von Museen. Im Rahmen des Stipendiums am Deutschen Studienzentrum in Venedig widmet sich das Projekt der armenischen Mechitharistenkongregation in Venedig und Wien. Die umfangreichen Sammlungen armenischer Kulturgüter des Ordens, darunter Handschriften, Werke der dekorativen und bildenden Künste, darüber hinaus archäologische Objekte, sind an den Standorten für die Öffentlichkeit im Zuge ihrer Musealisierung zugänglich. Die Geschichte und Strategien dieser Musealisierungsprozesse werden insbesondere im Zusammenhang mit ihren Zielen zur Bewahrung des armenischen Kulturerbes untersucht.

    Vor dem Hintergrund der Ansiedlung des Ordens in Venedig und Wien werden Migration und Herkunft der armenischen Kultur über die tatsächliche körperliche Migration der Mechitaristen im Raum in Relation zu ihrem Beitrag zu Wissensproduktion und -transfer sowie Kulturgutschutz betrachtet.
    Von Februar 2025 bis März 2025
  • Zur Privatbibliothek Luigi Nonos - Zwischen Annotation und Komposition
    Universität Hamburg, Matteo Nanni, Schönberg-Gesamtausgabe, Berlin, Hella Melkert
    Forschungsprojekt

    Musikwissenschaft, Germanistik, Philosophie
    Die Musik des venezianischen Komponisten Luigi Nonos (1924-1990) tritt auch heute mit ungebrochener Aktualität in Erscheinung und ist weiterhin auf den internationalen Bühnen präsent. Das Archivio Luigi Nono, ansässig auf der Giudecca in Venedig, beherbergt nicht nur die autographen Quellen seiner Kompositionen und den Großteil seiner Korrespondenzen, sondern auch seine gesamte private Bibliothek. Diese umfasst in etwa 10.000 Bücher, von welchen um die 1100 Titel mit eigenhändigen Annotationen Nonos versehen sind. Wurden diese zwar bereits in einem ersten Schritt oberflächlich erschlossen, blieb eine vollständige Systematisierung und Transkription aller annotierten Seiten noch aus. Dies gilt es nun mit diesem Forschungsprojekt nachzuholen, um damit Wege für neue Interpretationsmöglichkeiten hinsichtlich Luigi Nonos Leseverhalten und möglichen, daraus resultierenden Einwirkungen auf seine kompositorische Arbeit zu legen.
    Februar 2025
  • Fluvio-Graphie. Von der Quelle bis zum Delta: Flüssen eine Stimme geben -ihre Zukunft neu gestalten
    Postdoc | Fritz Thyssen Stiftung

    Romanische Literaturwissenschaft (Französisch/Italienisch)
    Von Februar 2025 bis Januar 2026
  • Kunststipendium
    Bildende Kunst
    Von Januar 2025 bis März 2025
  • Die Andere Biennale: Venedigs ,Biennali d'arte antica' und die Erfindung einer anhaltenden Tradition (1935-1950)
    Postdoc

    Kunstgeschichte
    1935 begann die Munizipalität Venedig mit einer Reihe von zweijährlichen Ausstellungen alter Meister, den sogenannten „Biennali d'arte antica“, die abwechselnd mit den Biennalen für zeitgenössische Kunst stattfinden sollten. Die Reihe feierte die großen Meister der venezianischen Kunst, beginnend mit drei monografischen Ausstellungen, die Tizian (1935), Tintoretto (1937) und Veronese (1939) gewidmet waren. Das vom Kunstkurator Nino Barbantini (Direttore alle Belle Arti der Stadtverwaltung) entwickelte Format erwies sich als lang anhaltender Erfolg. Tatsächlich überlebte die Reihe der „Biennali d'arte antica“ die erzwungene Unterbrechung durch den Krieg und wurde bis in die 1970er Jahre fortgesetzt. Das Projekt zielt darauf ab, die Geschichte der Biennali d'arte antica von 1935 bis 1949 zu rekonstruieren und zu analysieren, wobei der Schwerpunkt auf den Veränderungen und der Kontinuität in der Kulturpolitik Venedigs vom faschistischen Regime bis zur Nachkriegszeit liegt.
    Von Januar 2025 bis Februar 2025
  • Kunststipendium
    Literatur
    Von Januar 2025 bis März 2025
  • Musikwissenschaft, Musiktheorie
    Abschluss des Projekts 'Zur Privatbibliothek Nonos: Zwischen Annotation und Komposition':
    Wissenschaftliche Erschließung der händischen Annotationen des Komponisten Luigi Nono in Büchern, Periodika und Musikalien
    seiner Privatbibliothek, die im Archivio Luigi Nono auf der Giudecca in Venedig aufbewahrt wird.
    Februar 2025

Personen/zukünftige Projekte

  • Pilger und Patrone
    Promotionsprojekt
    Von Juli 2025 bis September 2025
  • Kunststipendium
    Von April 2025 bis Juni 2025
  • Der Reisekünstler Friedrich Nerly (Erfurt 1807 – 1878 Venedig) und seine venezianische Bildproduktion. Bestandserforschungs- und Ausstellungsprojekt zu Friedrich Nerlys Haupt-Nachlass, Angermuseum Erfurt
    Postdoc
    Von September 2025 bis Oktober 2025
  • Das deutsche Milieu Venedigs im transnationalen faschistischen Geflecht,
    1918–1933. Eine Fallstudie zur Unterwanderung von Auslandsinstitutionen und -gemeinden während der Weimarer Republik.
    Promotionsprojekt
    Von März 2025 bis August 2025
  • Kunststipendium
    Von Oktober 2025 bis Dezember 2025
  • „Griechische Leser und Buchnetzwerke im frühneuzeitlichen Venedig. Archivzeugnisse zur Bibliothek von Gerasimos Vlachos“
    Postdoc
    Von Oktober 2025 bis Januar 2026
  • Kunststipendium
    Von Juli 2025 bis September 2025
  • Kunststipendium
    Von April 2025 bis Juni 2025
  • Kunststipendium
    Von Oktober 2025 bis Dezember 2025
  • Zwischen Hunger und Völlerei: Ernährungstrends im Europa des Mittelalters
    Postdoc
    April 2025
  • Patente Leute. Glasindustrie in Murano zwischen Tradition und Innovation, fama und Geheimnis
    Promotionsprojekt
    August 2025
  • Die Andere Biennale: Venedigs ,Biennali d'arte antica' und die Erfindung einer anhaltenden Tradition (1935-1950)
    Postdoc
    September 2025
  • Kunststipendium
    Von Juli 2025 bis September 2025
  • Von Mai 2025 bis September 2025
  • Juden in der faschistischen Partei Italiens
    (Arbeitstitel)
    Dissertationsprojekt
    Von August 2025 bis September 2025
  • Von August 2025 bis November 2025
  • Die Sammlung des Karl Roner von Ehrenwerth und das Kunstverständnis der ausländischen Eliten im habsburgischen Venedig
    Postdoc
    Von Mai 2025 bis Juli 2025
  • Scomparso? Spuren karmelitischer Predigttätigkeit in Venedig
    Postdoc
    Von Mai 2025 bis Juli 2025
  • Kollaboratives Komponieren in der Frühen Neuzeit
    März 2025
  • Von Oktober 2025 bis Februar 2026
  • Szenische Konzepte im Primo Novecento: Gian Francesco Malipieros Musiktheater
    Habilitationsprojekt
    Von Oktober 2025 bis Februar 2026
  • Venezia oltre Venezia: Das Bild Venedigs an der Adria zwischen Irredentismo und Globaltourismus
    Postdoc
    Von April 2025 bis Juli 2025

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