Ella Beaucamp
Ars Mercatantia. Die Kunst des Handels in Amalfi, Venedig und Genua (11.-14. Jh.)
Objekte – Bilder – Praktiken (Dissertationsvorhaben)
Kunstgeschichte - Ludwig-Maximilians-Universität München - Dr. Philippe Cordez
Ausgehend von drei Objektgruppen untersucht das Dissertationsprojekt die Ästhetik der Warengestaltung und ihre ökonomischen Voraussetzungen in Amalfi, Venedig und Genua zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert. In dieser Zeit war die mediterrane Wirtschaftsentwicklung vor allem durch die kommerzielle Expansion der italienischen Seerepubliken geprägt: Kaufleute aus den maritimen Stadtstaaten organisierten im Zusammenspiel mit ihren arabischen, byzantinischen, persischen und mongolischen Partnern den Warenverkehr zwischen dem Mittelmeer bis an die Märkte Zentralasiens. Dabei wurden Objekte konzipiert, deren Herstellung nicht nur von den gehandelten Rohstoffen abhing, sondern deren formale Gestaltung sich auch an den neuen Märkten orientierte: Elfenbeinhörner aus Süditalien, die venezianische Kunst der Kristallminiaturen und die unter genuesischer Mitwirkung fabrizierten Seiden zeugen nicht nur von den weitreichenden Kontakten der merkantilen Eliten in einem von kommerzieller und politischer Rivalität geprägten Zeitraum. Als erfolgreiche Waren dokumentieren diese Objekte auch die komplexen Formen kultureller Begegnung zwischen den mit ihnen handelnden Akteuren.
Von Januar 2019 bis Juni 2019
Von Januar 2020 bis Juni 2020
Juli 2020