Florian Horsthemke
Die Zentren der Stadt: Zur Gestalt des Stadtraumes zwischen individuellen und gemeinschaftlichen Ansprüchen im Venedig der Frühen Neuzeit
Kunstgeschichte
Die Gestalt des öffentlichen Raums Venedigs in der Frühen Neuzeit entstand im Konflikt individuell-familiärer und kollektiver Interessen der Republik. An der Wende des 17. zum 18. Jahrhundert, einer Zeit ökonomischer und sozialer Umbrüche, entstanden aus Palästen, Kirchenfassaden, Grabkapellen und Platzanlagen komplexe Ensembles mehrerer Architekturen, welche die Nutzung und Wahrnehmung der Stadt tiefgreifend veränderten. Das Dissertationsprojekt soll diese bislang nur wenig beschriebenen Veränderungen des Stadtraumes auf der Grundlage von Archivstudien und der dichten Beschreibung der Form der Ensembles als wesentliche Schwerpunkte venezianischer Urbanistik rekonstruieren. Angeregt von der Akteur-Netzwerk-Theorie Bruno Latours stellt der Versuch, das Verhältnis von Architekturen, Individuen und sozialen Gruppen als Zusammenspiel gleichberechtigter Akteure zu beschreiben so zuletzt auch die bislang so oft angenommene Invariabiliät und Homogenität des Stadtraumes Venedigs als Ausdruck des Mythos’ der Republik in Frage.
Von August 2013 bis Juli 2014
Oktober 2015