Gernot Mayer
Der Palazzo Savorgnan in Cannaregio. Überlegungen zu einem venezianischen Dekorationsprogramm um 1700.
Kunstgeschichte
Der Palazzo Savorgnan im venezianischen Stadtteil Cannaregio entstand Ende des 17. Jahrhunderts nach Plänen Giuseppe Sardis und beherbergt zurzeit die Tourismusschule Istituto Algarotti. Bis heute zieren herausragende Stuckarbeiten sowie fragmentarisch erhaltene Fresken (Niccolò Bambini, Antonio Balestra, u.a.) die Räumlichkeiten, doch handelt es sich nur um Überreste der einst prachtvollen Ausstattung. Diese kann durch sieben ehemals wandfest angebrachte Gemälde Andrea Schiavones sowie einem wiederaufgefundenen, großflächigen Deckenbild Balestras – allesamt Objekte, die in den Depots des Kunsthistorischen Museum in Wien aufbewahrt werden – ergänzt werden.
Ausgehend von dem Salone di ricevimento des Palazzo Savorgnan, dessen ursprüngliches Aussehen vollständig rekonstruiert werden kann, soll Konzeption und Gestaltung des um 1700 entstandenen Dekorationsprograms analysiert, gedeutet und in seinem historischen Kontext verortet werden. Besonderes Augenmerk gilt hierbei der Frage nach den Intentionen, die die Auftraggeber/innen mit einer zwischen sakraler Ikonografie und profaner Nutzung oszillierenden Innendekoration verbanden.
Von Mai 2014 bis Juni 2014