Henrike Rost
Musikbezogene Stammbücher im 19. Jahrhundert – zwischen Venedig und Europa
Dissertationsvorhaben
Musikwissenschaft (HfMT Köln, Prof. Dr. Sabine Meine)
Sogenannte Stammbücher sind Ausdruck einer im 19. Jahrhundert weit über den deutschen Sprachraum hinaus verbreiteten soziokulturellen Praxis, wie Studien aus der italienischen und französischen Musikwissenschaft belegen. Zur Erinnerung an freundschaftliche Verbundenheit und gesellschaftliche Kontakte entstanden zahllose private Alben, in die neben Zeichnungen und Kommentaren mit Musikbezug auch viele Notentexte Eingang fanden. Das Dissertationsprojekt folgt einer Perspektive, die Stammbuchblätter als europäisches und somit transnationales Phämomen begreift. Aus dem Ansatz heraus, die in Stammbuchblättern dokumentierten musikalischen Kontakte des Komponisten Ferdinand Hiller und seiner Frau Antolka nach Venedig und insbesondere zu den Komponisten Antonio Fanna, Giovanni Battista Perucchini und Antonio Buzzolla zu rekonstruieren, soll der erstaunlichen Vernetzung innerhalb der musik- und kulturinteressierten Eliten Europas nachgegangen werden. Geplant ist weiterhin die Suche nach bisher nicht ausgewerteten Stammbüchern in venezianischen Archiven und Nachlässen.
Von Oktober 2015 bis November 2015
April 2019