Isabel Zintl
Vertikale Freiräume
Kunststipendium
Architektur
Klimatische und gesellschaftliche Veränderungen weltweit stellen Städte und ihre Freiräume vor drängende Herausforderungen. Besonders Freiräume geraten aufgrund vielfältiger Nutzungsansprüche und Notwendigkeiten zur Anpassung an den Klimawandel unter Druck. Für lebenswerte und zukunftsfähige Städte ist ein neues Verständnis von Freiräumen essenziell: Werden Freiräume nicht wie geläufig als horizontale Flächen zwischen Gebäuden verstanden, sondern dreidimensional und fließend – sich damit auch in Architektur/ höhere Geschosse ausbreitend - entsteht ein großes Spektrum an Möglichkeiten. Vor dem Hintergrund des Klimawandels, scheint es nur folgerichtig, auch in der Architektur und der Stadt im Allgemeinen den Blickwechsel in Richtung Freiräume zu vollziehen. Dabei darf erinnert werden, dass diese Herangehensweise, Entwürfe vom Freiraum her zu entwickeln, grundsätzlich nicht neu ist: In der Horizontalen ist es bereits gängige Praxis in der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, Städte vom Freiraum her zu entwerfen. Durch die Veränderung der Sichtweise, fließen Freiräume auch in der Vertikalen bereits jetzt schon durch die Stadt, machen sie zu einer porösen und durchlässigen vertikalen Freiraumstruktur. Eine Vielzahl von zusätzlichen Freiräumen können in Bestandsgebäuden oder bei Neuplanungen geschaffen werden, werden die Potenzialflächen in der Vertikalen durch diesen Blickwechsel erkannt. So entstehen neue grüne Pufferzonen und Übergangsräume in Gebäuden, in denen sie bislang kaum Platz fanden.
Von April 2023 bis Juni 2023