Jens Casper
Fare una passeggiata, Spazieren gehen
Kunststipendium
Architektur
Jens Casper, geboren in Köln, Architekt in Berlin, Professur in Erfurt: Entwerfen, Gebäudelehre und Architekturtheorie, mit einem Interesse für das was schon da ist (das müssen nicht unbedingt Gebäude sein), der Transformation von Vorhandenem, Alltäglichem, entwerfend, schreibend, lehrend.
Für den Aufenthalt im Deutschen Studienzentrum formuliertes Vorhaben: fare una passeggiata, Spazieren gehen. „Wer spaziert, gebraucht seinen Körper nicht-instrumentell und bewegt sich zumeist nicht-linear. Spazieren ist die Kunst, seinen Körper dahin zu dirigieren, wo er außer ästhetischen Eindrücken nichts einbringt.“[1], aber Spazierengehen ist eben auch Aneignung der Räume der Stadt in der Bewegung, eine konkrete Operation im Raum, allein, als Paar oder in einer kleinen Gruppe praktiziert, und wir denken an die künstlerischen Praxen der Situationistischen Internationale um Guy Debord, aber auch an Robert Smithson, Richard Long und Lucius Burckhardt, und die Arbeiten von Larissa Fassler und Till Krause.
Erste Anhalts- bzw. Ausgangspunkte für die Planung eines oder mehrerer Spaziergänge sind über den Stadtraum verteilt, die im Rahmen der Architekturbiennale in diesem Jahr von den Kurator*innen des Deutschen Pavillons initiierten „Maintenance 1:1“ Projekte zur Unterstützung lokaler, sozialer Initiativen zur Integration minorisierter Gruppen, die normalerweise im Verborgenen bleiben. [2]
Im Oktober 2023
[1] Knut Ebeling: walk! Spazieren gehen als Kunstform - Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, November 2007, http://www.vonhundert.de/index3234.html?id=90.
[2] Deutscher Pavillon 2023: „Open for Maintenance / Wegen Umbau geöffnet“ im Gegensatz zum gängigen „Wegen Umbau geschlossen“… https://archplus.net/en/open-for-maintenance/#article-37655.
Von Oktober 2023 bis Dezember 2023