Julia Seeberger
Zwischen Hunger und Völlerei: Ernährungstrends im Europa des Mittelalters
Postdoc-Projekt
Mittelalterliche Geschichte
Der innereuropäische Warenhandel und ein Handelssystem, das ab dem 13. Jahrhundert zwischen Europa und Asien ausgebaut wurde, beförderte die Einfuhr neuer Produkte und Güter, darunter auch bisher unbekannte Lebensmittel und Gewürze. Diese fremden Lebensmittel veränderten einerseits den Geschmack bekannter Nahrung und brachten andererseits neuartige Speisekreationen hervor.
Im Forschungsprojekt liegt der Schwerpunkt auf Ernährung, womit ein neues Kapitel in der Handels- und Verflechtungsgeschichte eröffnet werden soll. Hierbei steht nicht mehr nur der Handel selbst im Vordergrund, sondern vielmehr wird die Ankunft und Etablierung fremder Lebensmittel und Gewürze in einem neuen kulinarischen Alltag erforscht. Dafür müssen unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen und deren Umgang sowie Zugang zu den Handelsobjekten analysiert werden.
Den geographischen Rahmen dafür bildet Italien und der Mittelmeerraum, die die Drehscheibe der mittelalterlichen Welt des Handels und des Austauschs darstellen. Ausgehend von dort richtet sich der Blick auf die Handelsverbindungen zum nordalpinen Raum. Besonders der Seerepublik Venedig und der Reichsstadt Nürnberg kommen dabei geographische und ökonomische Schlüsselrollen im transalpinen Austausch zu. Um die italienischen Quellen zu deutsch-italienischen Handelsbeziehungen im ausgehenden Spätmittelalter und der beginnenden Frühen Neuzeit zu sichten, soll der Forschungsaufenthalt am Deutschen Studienzentrum in Venedig Raum und Zeit bieten.
Von Oktober 2022 bis März 2023
Von Dezember 2023 bis Januar 2024
April 2025