Juliane Märker
Die Kaiserliche Botschaft in Venedig zur Zeit Maria Theresias (1740-1780)
Geschichte/Frühe Neuzeit (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Matthias Schnettger)
In den letzten Jahren ist das Interesse der Geschichtswissenschaft für das Gesandtschaftswesen der Frühen Neuzeit merklich gewachsen, vor allem mikropolitische Studien zu einzelnen Gesandtschaften im europäischen Raum haben deutlich zugenommen. Dazu gehört auch das Gesandtschaftswesen der Habsburger Kaiser, wobei aber noch viele Standorte einer expliziten Untersuchung harren.
Zu den ältesten ständigen kaiserlichen Gesandtschaften gehört die im 16. Jahrhundert eingerichtete venezianische Gesandtschaft. Die italienische Lagunenstadt, einst eines der wichtigsten Mittelmeerhäfen für den Handel mit Levante und Orient sowie als „Nachrichtenbörse Europas“ berühmt, verlor im Laufe der Frühen Neuzeit seine prominente wirtschaftliche wie machtpolitische Stellung. Das Dissertationsprojekt untersucht die kaiserliche Botschaft in Venedig während des 18. Jahrhunderts, wobei vor allem die Institution Botschaft analysiert und ihre Charakteristiken aufgezeigt werden sollen: Wie war die Botschaft organisiert? Welchen Regelungen und Anforderungen war sie unterworfen, sowohl von Seiten der Habsburger wie der venezianischen Republik? Was waren ihre Arbeitsbedingungen, ihre Aufgaben? Ebenfalls ein Interessenspunkt der Arbeit ist zudem die Frage nach der Rolle des Botschafters, seiner Handlungsfreiheit innerhalb der strengen Vorgaben der österreichischen und venezianischen Regierungen und seine Umsetzung der von Wien kommenden Weisungen.
Von Januar 2017 bis März 2017