Marco Alessandro Izzi
Die imperialen Visionen der radikalen Rechten in Italien (1896-1923)
(Dissertationsvorhaben)
Neueste Geschichte (Philipps-Universität Marburg - Prof. Dr. Benedikt Stuchtey)
Die Schlacht von Adua markierte zweifelsohne ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte des Königreichs Italien. So stellte die Niederlage der italienischen Interventionsarmee gegen die äthiopischen Streitkräfte am 1. März 1896 für den noch jungen Nationalstaat, der erst Anfang der 1880er Jahre in das Kolonialunternehmen eingetreten war, mehr als nur ein militärisches Desaster dar. Das unerwartete Debakel bedeutete für Italien das vorläufige Ende seiner Expansionsziele innerhalb des „Scramble for Africa“, das Zerbrechen seiner Großmachtbestrebungen im „Zeitalter des Imperialismus“. Der italienische Expansionswille war jedoch keineswegs dauerhaft gebrochen. Denn obwohl die „Schmach von Adua“ für einen Augenblick das gesamte Netzwerk von Personen, Interessengruppen und Institutionen, das im auslaufenden 19. Jahrhundert vehement „für ein größeres Italien“ plädiert hatte, aufzulösen schien, kam es im Königreich schon bald zum Wiedererstarken des imperialen Diskurses. Eine wesentliche Rolle nahm hierbei die radikale Rechte ein, die angeführt von einer Gruppe Intellektueller im frühen 20. Jahrhundert imperiale Visionen entwickelte, in deren Zentrum insbesondere das „Mittelmeer“ rückte. Wie diese genau aussahen und welche Argumente angeführt wurden, um die Vorstellungen zu begründen und zu legitimieren, soll in der Promotionsarbeit analysiert werden.
Von Januar 2018 bis Juni 2018