Panagiotis Kourniakos
Die politische Tätigkeit des Kardinals Bessarion bezüglich des Kreuzzuges gegen die Türken (Diss.)
Byzantinistik
Von Februar 2008 bis April 2008
Von Dezember 2005 bis November 2006
März 2010
Quellenedition der Kreuzzugslegation Kardinal Bessarions in Venedig (1463-1464)
Forschungsprojekt
Byzantinistik
Im Sommer 1463 kam im Namen des Papstes Pius II. der griechische Gelehrte und Unionsanhänger, Kardinal Bessarion (1400 ca. – 1472) nach Venedig, mit der Aufgabe, die Venezianer von der Notwendigkeit eines Kreuzzugs gegen die Türken zu überzeugen und sie vor allem durch kirchliche finanziellen Maßnahmen zu unterstützen.
Die einjährige diplomatische Mission in Venedig darf in der Biographie des Kardinals einen besonderen Stellenwert beanspruchen, denn sie war der Gipfelpunkt seiner diplomatischen Karriere. Zudem verbinden sich in der Gestalt von Bessarion politisch-diplomatische Geschichte mit kulturwissenschaftlichen Methoden, etwa der Oratorik- und Transferforschung. Auf der Grundlage der venezianischen Interessen in den griechischen Gebieten sowie der gemeinsamen Widrigkeiten gegenüber den Türken bildet die venezianische Legation für den Byzantiner den wichtigsten Moment seines Eingliederungsprozesses in die politischen und kulturellen Verhältnisse Venedigs. Die Schenkung seiner griechischen Bibliothek an die Markusbasilika 1468 (das Kernstück der heutigen Marciana) krönt das vielfältige Verhältnis des Kardinals mit der Stadt und macht ihn zu einer Brückenfigur zwischen griechischem Osten und lateinischem Westen.
Während seine theologische und philosophische Tätigkeiten schon lange und intensiv erforscht werden, fehlt eine systematische Darstellung der ungeheuer intensiven und in den Quellen ausgezeichnet dokumentierbaren Mitwirkung Bessarions bei den päpstlichen Kreuzzugsprojekten im dritten Viertel des 15. Jh.s. Bei diesem Desiderat setzt das Projekt an. Die allermeisten Quellen sind unediert und zum Großteil unbekannt. Die geplante historische Quellenedition bezüglich aller Aspekte der Legation will wesentlich dazu beitragen, diese massive historiographische Lücke zu schließen.
Die Hauptorte der Quellenforschung zur Legation Bessarions sind folgerichtig in erster Linie der Wirkungsort des Legaten, Venedig (Archivio di Stato, Biblioteca di San Marco, Biblioteca del Museo Correr, Archivio del Patriarcato usw.) und Rom, als Zentrale seines päpstlichen Auftraggebers (Archivio Segreto Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Archivio di Stato di Roma). Zudem enthalten die Archive Mailands, Mantuas, Florenz und Sienas einen enormen Umfang an Material, welches das legatinische Wirken des Kardinals in Venedig weiter beleuchten kann. Die Quellentypologie ist durch große Vielfältigkeit gekennzeichnet: diplomatische Kommunikation, Berichte von Gesandten, protokollierte Entscheidungen des venezianischen Senats, päpstliche und legatinische Bullen und Breven, private Korrespondenzen, venezianische Chroniken usw.
Von diesem Standpunkt aus betrachtet wird die geplante Arbeit die bislang ausführlichste über eine Legation in Venedig für das ganze 15. Jh. sein.
Von September 2020 bis September 2021
November 2021