Peter Isépy
Textkritische und paläographische Auswertung der für die Überlieferung der Bibliotheke des Photios und der Metaphysik des Aristoteles texttragenden, in der Biblioteca Marciana aufbewahrten Handschriften
Postdoc
Griechische Philologie/Paläographie
Im Rahmen seines Habilitationsvorhabens befasst sich Isépy mit der Klärung der handschriftlichen Überlieferung zweier griechischer Werke, der Metaphysik des Aristoteles und der Chrestomathien („Wissenswerte Dinge“) des spätantiken Grammatikers Helladios (4. Jh. n. Chr.). Letztere sind nicht in direkter Überlieferung, sondern nur durch das in Kapitel 279 der Bibliotheke des Patriarchen Photios (+891) überlieferte Exzerpt auf uns gekommen. Beide Texte, die Metaphysik und die Bibliotheke, haben unmittelbar mit Venedig zu tun, da für ihre Überlieferung und Konstitution bzw. Edition unverzichtbare Handschriften in der ehrwürdigen Biblioteca Marciana aufbewahrt werden. Die insgesamt vier Codices (Marc. gr. Z. 450 und 451 bzw. 211 und 214) haben im Laufe ihrer Geschichte starke Überarbeitungen oder (Wasser-)Schäden erfahren bzw. erlitten: An vielen Stellen ist es selbst mithilfe von Digitalisaten nicht möglich, verwaschene oder ausgeblichene Textstellen zu enträtseln, die Tinte verschiedener Schreiber voneinander zu unterscheiden und kodikologische Strukturen nachzuvollziehen. Insbesondere die lückenlose Kollation der Codices, die nur in situ mit Erfolg durchgeführt werden kann, ist jedoch für eine adäquate Einschätzung und Einbeziehung der Handschriften für die zukünftige Edition der Texte unerlässlich.
Von Oktober 2021 bis Februar 2022