Peter Lüdemann
Vincenzo Catena (Postdoc)
Kunstgeschichte / Italienische Philologie
Von Oktober 2004 bis September 2005
Vincenzo Catena, seine Werkstatt und sein Umkreis. Konvention und Innovation in einer Talentschmiede der ven. Malerei des Cinquecento
Postdoc-Projekt
Kunstgeschichte / Italienische Philologie
Heute außerhalb der Fachwelt kaum mehr ein Begriff, darf man den venezianischen Maler Vincenzo Catena (1470 ca. - 1531) getrost zu den Stiefkindern selbst der wissenschaftlichen Kunstgeschichte zählen. Obwohl nachweislich Arbeitskollege und Geschäftspartner keines geringeren als Giorgiones sowie in Kontakt mit herausragenden Vertretern der staatlichen Macht und des Kulturlebens seiner Zeit ist er seit 1954 nicht mehr Gegenstand einer monographischen Abhandlung geworden und trotz einiger qualitätvoller Studien, die in den letzten Jahren zentrale Aspekte seines Œuvres präzisiert haben, fehlt nach wie vor eine aktuelle Überblicksdarstellung. Das Forschungsprojekt begnügt sich allerdings nicht damit, die Ansätze der neuesten und anregendsten Beiträge aufzugreifen, zusammenzufassen und zu vertiefen, sondern verfolgt höhere Ambitionen: Missverständnisse auszuräumen, die aus der Verwechselung mit einem Namensvetter beruhen, unter Vermeidung dieser Fehlurteile das dichte Netz der Kontakte Catenas mit hochrangigen Kunden und Mäzenen und gebildeten Dialogpartnern in- und außerhalb Venedigs zu rekonstruieren, etliche seiner teils vernachlässigten Meisterwerke neu zu deuten und dabei ungeahnte inhaltliche Dimensionen offenzulegen und zu guter Letzt, als vielleicht kühnstes Vorhaben, plausibel zu machen, dass die Werkstatt des Künstlers den genialen Vorreitern der „maniera moderna“ und des goldenen Zeitalters der venezianischen Malerei - Giorgione, Tizian, Sebastiano del Piombo - als Treffpunkt und Tauschbörse ihrer bahnbrechenden Ideen gedient haben dürfte.
Von Februar 2022 bis Mai 2022