Sarah Kinzel
Mario de Maria
Kunstgeschichte
Der Maler Mario de Maria (1852-1924) ist eine Schlüsselfigur des deutsch-italienischen Künstleraustauschs um 1900. Nach dem Studium in Bologna zieht es ihn zunächst nach Rom, wo er bald erste Erfolge verzeichnet und als Mitglied diverser Künstlervereinigungen entscheidende Kontakte knüpft. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere kehrt de Maria der Ewigen Stadt den Rücken und lässt sich 1892 in Venedig nieder. Seine Wahlheimat hat er in zahlreichen mystisch anmutenden Gemälden festgehalten, die heute zu den bekanntesten seines Œuvres zählen. Von Venedig aus unternimmt de Maria aber auch wiederholt Reisen nach Deutschland, die mit produktiven, bislang wenig erforschten Schaffensphasen einhergehen. Dabei sind ihm die einst in Rom entstandenen und in der Lagunenstadt weiter gepflegten Beziehungen zu deutschen Kollegen von großem Nutzen. Ziel des Forschungsaufenthaltes ist es, anhand der Dokumente im Archivio privato de Maria (Museo Correr) und im Fondo Grubicy (MART, Rovereto) de Marias Deutschlandaufenthalte zu rekonstruieren und seine Netzwerkarbeit in Venedig zu untersuchen. Diese Recherchen sind Teil des Dissertationsprojekts „Soltanto domandar un tedesco“? Deutsch-italienischer Künstleraustausch in Rom 1870 bis 1915 (Arbeitstitel).
Von November 2015 bis Januar 2016